Unsichtbar (Originaltitel: Invisible) ist eine spanische Miniserie, basierend auf dem gleichnamigen Jugendroman von Eloy Moreno. In der Disney Werbung und vor allem in der ersten Folge wird auf einen Fantasy Hintergrund mit einem Drachen und der Fähigkeit sich unsichtbar zu machen angespielt. Tatsächlich geht es aber um Mobbing und den Folgen für das Opfer.
8,6% der Schüler:innen in ésterreich waren schon Opfer von Mobbing. Das Thema ist also für sehr viele Eltern und Lehrer:innen wichtig.
Die Serie zeigt eindrücklich wie Mobbing heutzutage funktioniert. Nicht nur mit Quälereien und körperlicher Gewalt, sondern vor allem über Blossstellungen im Internet.
Der 12-jährige Capi (gespielt von Eric Seijo) leidet nach einem Unfall unter einer posttraumatischen Belastungsstörung. Der Hintergrund wird im Laufe der Serie klar.
Capi wurde als Nerd von Mitschülern gemobbt und von seinen Freunden im Stich gelassen. Die Lehrer:innen ignorierten seine Situation und die Direktorin ist eine Bürokratin die sich nur für den Schein interessiert. Auf seiner Seite sind nur eine neue Lehrerin und der behandelnde Psychologe. Auch sie haben einen sehr persönlichen Bezug zu Mobbing.
Zuerst setzt die Serie aber auf Fantasy und lässt einen als Zuschauer im Unklaren in welche Richtung die Geschichte sich entwickelt.
Kann Capi sich aufgrund von Wespenstichen unsichtbar machen? Dazu meint die Hauptfigur: „Manchmal, wenn ich am Liebsten unsichtbar sein wollte, sahen mich die meisten Leute. Und andererseits, wenn ich wollte, dass alle mich sehen, dann wollte mein Körper verschwinden.“Die Serie ist besonders durch die hervorragenden jungen Schauspieler:innen sehenswert. Eric Seijo spielt sehr eindrücklich.
Die Szenen des Mobbings sind wie sie auch in der Realität stattfinden. Wie Mobbing an einer typischen Schule behandelt wird ist leider auch sehr realistisch. Auch die erwachsenen Schauspieler:innen sind hervorragend, allen voran Aura Garrido als engagierte Lehrerin. Es sind aber die Jugendlichen die die Serie so eindrücklich machen. Abgerundet wird alles durch einen perfekten Soundtrack von Fernando Velazquez.
Der Autor von „Invisible“, Eloy Moreno, sagte in einem Interview, er sei sehr zufrieden mit der Serie, „sie entspricht sehr genau dem Buch“, „sie schafft es, die Ohnmacht zu vermitteln, wenn man unsichtbar ist“.
Der Regisseur der Serie, Paco Caballero, spricht darüber, wie es war, das literarische Phänomen auf die Leinwand zu übertragen: „Was mich am meisten interessiert hat, ist, wie es auf der Ebene der Charaktere strukturiert war, jeder hatte etwas über den Fall von Mobbing zu erzählen“.
Die Serie ist absolut sehenswert.