Was passiert im Sudan?
Der Krieg zwischen den Rapid Support Forces und der Armee des sudanesischen Diktators beinhaltet auch einen Völkermord an den Masalit. Zu den Verbrechen gehören ethnisch motivierte Massaker an Angehörigen der Masalit, die Bombardierung ziviler Ziele, Gewalt gegen Kinder, der Einsatz von Vergewaltigungen als Kriegswaffe und gezielte Vertreibungen.
Höhepunkt war die Eroberung von El Fasher im Oktober 2025 durch die RSF. Damit sind nun alle fünf Provinzhauptstädte von Darfur in den Händen der RSF.
In der Stadt El Fasher lebten vor dem Krieg 300 000 Menschen. 50 000 Menschen konnten fliehen. 250 000 Menschen sind daher seitdem in Todesgefahr. Es gibt auch viele Berichte der Täter über ihre Massaker. Die RSF Mörder sind stolz auf ihre Taten.
Die Mörder haben einen tiefsitzenden, rassistischen Hass gegenüber Angehörigen anderer Ethnien. Den lassen sie nun ungehindert aus.
Auf den Aufnahmen sieht man wie Zivilisten ermordet werden, Männer, Frauen und Kinder. Allein in einem Krankenhaus wurden 460 Menschen ermordet.
Im Zentrum der Macht der Miliz steht ihr Kommandeur Mohammed Hamdan Daglo, genannt Hemedti. Er erklärte die Einnahme von El Fasher zur Befreiung. Hemedti stammt aus einer Familie arabischsprachiger Kamelhändler im Westen Darfurs. Clanloyalität und familiäre Bindungen sind für ihn zentrale Werte, nicht Bildung oder politische Ideale. Satellitenaufnahmen zeigen Massengräber und Leichenfelder am Stadtrand; Krankenhäuser wurden zu Todesstätten. Menschenrechtsorganisationen sprechen von einem der schlimmsten Kriegsverbrechen seit Beginn des Konflikts im April 2023.
Als 2003 der Krieg in Darfur ausbrach, griff die sudanesische Regierung auf arabische Reitermilizen zurück, um Aufstände nicht-arabischer Bevölkerungsgruppen niederzuschlagen. Diese Milizen, von der Bevölkerung als Dschandschawid (»Teufel auf Pferden«) bezeichnet, verübten systematische Morde, Vertreibungen und Vergewaltigungen. Hemedti stieg in ihren Reihen schnell auf. Omar al-Baschir, der damalige Langzeitherrscher, machte Hemedti bald zu seinem »Beschützer« und ernannte ihn zum Kommandeur der Schnellen Eingreiftruppen. Ausgestattet mit einem Waffenarsenal, Fahrzeugen und einer offiziellen Uniform, bilden die RSF die formalisierte Nachfolgeorganisation der Dschandschawid.
Mit der Gründung einer Familienfirma, dem Sichern von Goldminen, verschaffte sich Hamedti Zugriff auf die wirtschaftlichen Ressourcen Darfurs und verwandelte militärische Macht in Reichtum. Bald galt er als der nach dem Diktator zweitmächtigste Mann im Sudan.
Als im Jahr 2019 Diktator Umar al-Baschir schließlich durch Massenproteste gestürzt wurde, spielte Hemedti eine ambivalente Rolle, stellte sich gegen seinen früheren Förderer, sprach von »Demokratie« und »Neuanfang« – und ließ kurz darauf ein Protestlager blutig niederschlagen. Gemeinsam mit Armeechef Abdelfattah Al-Burhan übernahm er die Macht, doch kam es bald schon zum Bruch zwischen beiden. Der Versuch, die RSF in die regulären Streitkräfte zu integrieren, scheiterte damals am Widerstand Hemedtis.h
Seit mehr als zwei Jahren herrscht nun Krieg zwischen den beiden Generäl.en Der Sudan ist faktisch geteilt. Während die RSF den Westen kontrolliert, halten die SAF unter al-Burhan den Osten, darunter die Hauptstadt Khartum.
25 Millionen Menschen im Sudan hungern. Unzählige Kinder sterben an Hunger und Mangel an medizinischer Versorgung.
Wer profitiert vom Krieg im Sudan?
Ohne die ausländische Unterstützung wäre aus dem Machtkampf zwischen den beiden ehemaligen Verbündeten Armeechef Abdel-Fattah Burhan und Hametti wohl nicht die weltweit größte Flüchtlingskrise geworden.
Die Vereinigte Arabische Emirate unterstützt die RSF und erhält dafür 90 Prozent von allem Gold welches im Sudan abgebaut wird. Gold im Wert von 13 Milliarden Dollar werden in Dubai und den anderen Städten der vereinigten arabischen Emirate reingewaschen und verkauft.
Zweitens sind es Farmen im Sudan die im Besitz der vereinigten arabischen Emirate sind. Die Emirate importieren 90 Prozent ihrer Lebensmittel. Insofern sind auch diese Farmen wichtig für die Vereinigten arabischen Emirate. Drittens sind die Häfen des Sudan interessant für die vereinigten arabischen Emirate.
Die Waffen werden über Libyen in die Zentralafrikanische Republik gebracht und von dort an die RSF geliefert. Behilflich ist dabei die Wagner Gruppe die in der Zentralafrikanischen Republik aktiv ist. Eine gewisse Ironie wie hier Russlands Söldner mit den vereinigten arabischen Emiraten, eigentlich einem Verbündeten der USA, zusammenarbeiten. Auch über Uganda werden russische Waffen an die RSF geliefert.
Russland spielt dabei ein doppeltes Spiel und unterstützt auch die Regierung mit Waffen. Russland legte auch ein Veto im Sicherheitsrat gegen einen Waffenstillstand im Sudan ein.
Weiters sind Ägypten, die Türkei und der Iran auf Seiten des Regimes involviert.
Der Iran unterstützt die Regierung in Sudan weil die RSF als Söldnertruppe gegen die schiitischen Huthi kämpfen, eine Terrororganisation die vom Iran unterstützt wird. Und um den Einfluss der Vereinigten Arabischen Emirate einzudämmen.
Ägypten bildet die Armee aus und liefert Waffen. Die Türkei liefert Bayraktar-Drohnen und Boden-Boden-Raketen.
Die Vereinigte Arabische Emirate leugnet jegliche Waffenlieferungen.
Amnesty International dokumentierte hingegen schon im Mai 2024 den Einsatz hochentwickelter chinesischer Waffen, Lenkbomben und Haubitzen durch die RSF in Darfur die von den Vereinigten Arabischen Emiraten geliefert wurden. Eine umfassendere Untersuchung von Amnesty International zeichnet einen nahezu ungehinderten Waffenstrom aus Russland, China, der Türkei und den VAE in den Sudan über diverse regionale Lieferrouten.
Gebetsmühlenartig wiederholen humanitäre Hilfsorganisationen und Menschenrechtler seit Jahren ihre Hilferufe und Appelle an Regierungen und internationale Organisationen.
Die Beweislast ist umfassen und gut dokumentiert. UN-Expertengremien, NGOs, Satellitenbilder, Transportdokumente und Videos der Täter selbst liegen seit Jahren vor. Allein die Konsequenzen für die RSF und ihre Unterstützer blieben aus – den Preis dafür zahlen nun die Menschen in Darfur. Doch eine angemessene Reaktion bleibt bis heute aus. Wieder schaut die Welt weg, wie schon im Fall des Völkermordes in Darfur vor rund 20 Jahren oder dem Völkermord in Ruanda 1994.
Bild: wikipedia – Die Stadt El Fasher im Jahr 2017





