VP-Medien-Information
5. November 2025
Die ÖAAB-Lehrer Vorarlberg sprechen sich klar für den Erhalt und die Stärkung der Sonderschulen aus. „Aus pädagogischer und entwicklungspsychologischer Sicht machen Sonderschulen absolut Sinn“, betont Landesobfrau Barbara Röser. „Kinder mit besonderem Förderbedarf brauchen ein Umfeld, das individuell auf ihre Fähigkeiten, ihr Lerntempo und ihre Bedürfnisse eingeht.“
Die ÖAAB-Lehrer stellen klar: Inklusion ist ein wichtiges Ziel – aber nicht überall und unter allen Umständen realistisch umsetzbar. „Dort, wo Inklusion gelingt und die Rahmenbedingungen stimmen, ist sie zweifellos bereichernd – für alle Beteiligten. Aber ohne ausreichend geschultes Personal, ohne spezialisierte Unterstützung und ohne entsprechende räumliche Ausstattung führt sie in der Praxis häufig zu Überforderung – sowohl für das Lehrpersonal als auch für die betroffenen Kinder“, so Röser.
Der aktuelle Lehrkräftemangel verschärft diese Situation zusätzlich. „Schon heute kämpfen viele Schulen damit, überhaupt genügend pädagogisch qualifiziertes Personal zu finden. Inklusive Beschulung erfordert jedoch zusätzliche Fachkräfte, multiprofessionelle Teams und Zeitressourcen – das alles steht derzeit schlicht nicht flächendeckend zur Verfügung“, warnt Röser.
Sonderschulen seien daher kein Relikt der Vergangenheit, sondern ein zeitgemäßes und notwendiges Angebot. „Hier arbeiten engagierte Pädagoginnen und Pädagogen, die auf die speziellen Bedürfnisse der Kinder eingehen können – in einem Umfeld, das gezielte Förderung, Stabilität und Sicherheit ermöglicht. Das ist entscheidend für die persönliche und soziale Entwicklung der Kinder.“
Die ÖAAB-Lehrer fordern deshalb, dass die bestehenden Strukturen nicht infrage gestellt, sondern gestärkt werden. „Unser Ziel muss sein, jedes Kind bestmöglich zu fördern – und zwar dort, wo es die besten Bedingungen dafür gibt“, betont Röser abschließend.

Foto: © mathis.studio
Nähere Informationen bei:
Landesobfrau Barbara Röser Tel. 0680 1442389




