Neuer Podcast „Häfnstimmen“ bringt Kriminalität näher an die Gesellschaft heran
Der Kriminologe Daniel Smeritschnig hat kürzlich einen Podcast namens „Häfnstimmen“ ins Leben gerufen, der sich zum Ziel gesetzt hat, das Verständnis für Verbrechen in der Gesellschaft zu fördern.
Der gebürtige Vorarlberger, der heute in Niederösterreich in Krems lebt, möchte durch das tiefe Eintauchen in die Ursachen von Kriminalität präventiv gegen diese vorgehen.
Smeritschnig betont, dass die Gesellschaft Verbrechen besser verstehen muss, um effektiv dagegen anzugehen. Seiner Ansicht nach sollten die Ursachen von Kriminalität in Erziehungsprozessen, im sozialen Miteinander und im Alltagsverhalten jedes Einzelnen verankert werden. Die Kindheit spielt dabei eine entscheidende Rolle, da sie maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung eines Menschen hat. Die prägende Rolle der Kindheit in der Entwicklung eines Menschen wurde durch zahlreiche Gespräche mit Verurteilten deutlich.
Dennoch legt Smeritschnig Wert darauf zu betonen, dass, obwohl die Kindheit eine zentrale Rolle spielt, sie allein nicht kausal für das Verhalten eines Menschen verantwortlich ist. Er weist darauf hin, dass viele Menschen trotz einer prägenden Kindheit erfolgreich vermieden haben, kriminell zu werden. Dies verdeutlicht die Bedeutung von Resilienz und verfügbarer Bewältigungsstrategien. Der Kriminologe unterstreicht jedoch, dass es keinen einzelnen Faktor gibt, der die Ursachen von Kriminalität vollständig beschreibt. Vielmehr handelt es sich um ein komplexes Thema, bei dem verschiedene Faktoren in Wechselwirkung stehen.
Smeritschnig ist davon überzeugt, dass wir Kriminalität nur verstehen können, wenn wir die betroffenen Personen selbst zu Wort kommen lassen.
In „Häfnstimmen“ setzt der Podcast-Macher auf authentische Stimmen und Schilderungen von Menschen, die persönliche Erfahrungen mit Kriminalität gemacht haben. Smeritschnig betont die Wichtigkeit von authentischen Einblicken, um ein tieferes Verständnis für die Hintergründe von Verbrechen zu schaffen. Durch das Zuhören dieser Geschichten soll die Gesellschaft sensibilisiert werden und dazu angeregt werden, präventive Maßnahmen zu ergreifen. Obwohl Smeritschnig realistisch ist und darauf hinweist, dass Kriminalität immer existieren wird, sieht er in seinem Ansatz einen Weg, Verbrechen besser zu verstehen und ihnen aktiv entgegenzutreten.
Der Podcast „Häfnstimmen“ entwickelt sich somit zu einer Plattform, die dazu beiträgt, das Bewusstsein für die komplexen Ursachen von Kriminalität zu schärfen. Gleichzeitig setzt er den Fokus auf die Stimmen der Verurteilten, ohne dabei die verübten Straftaten zu rechtfertigen oder den Verurteilten eine Bühne zu geben. Smeritschnig verliert dabei niemals die Opfer einer Straftat aus den Augen; im Gegenteil, er behält sie und deren Angehörige stets im Blick. Du möchtest mehr über die Hintergründe erfahren, die dazu geführt haben, dass ein 62-jähriger Mann heute wegen Mordes verurteilt ist und bereits mehrmals im Gefängnis saß? Im Rahmen eines Interviews beleuchtet Smeritschnig die Ursachen, die Lebensgeschichte und prägende Phasen dieses Verurteilten. Tauche ein in die Lebensgeschichten der Gefangenen, zu hören auf allen Podcast-Plattformen unter dem Titel „Häfnstimmen“.
Folge #1: Herr W. – Der Mord – Häfnstimmen – crimeinsightsplus | Podcast on Spotify
Was für ein Interview. Interessant aber auch bedrückend. Ich wünsche dem Mann alles Gute und finde es auch sehr schön dass er arbeitet. Er hatte ein hartes Leben und hat es sich auch selbst schwer gemacht. Für den Podcast wünsche ich ihnen alles Gute.