Troppo zum Ersten

Dass zwei absolute Außenseiter und beinahe Ausgestoßene gemeinsame Sache machen und Kriminalfälle lösen, ist jetzt nicht vielleicht die allerneueste und damit auch nicht die originellste Idee, aber in dieser Serie wird sie extrem konsequent umgesetzt.

Alles beginnt mit einem bizarren Selbstmord, ein Mann wirft sich in einen Fluss voller Krokodile und lockt sie noch extra an. Cut. Amanda (Nicole Shamoun), eine erst kürzlich wegen Mordes aus der Haft entlassene junge Frau, schlägt sich mehr schlecht als recht mit Tätowieren (im Knast gelernt) und als Privatdetektivin durch. Spezialgebiet: Finden. Eine reiche koreanische Geschäftsfrau heuert sie an, ihren verschwundenen Mann zu finden. Bisher hat Amanda nur entlaufene Haustiere gesucht und gefunden, aber das sagt sie natürlich nicht. Doch das hier ist eine Nummer zu groß für sie und so holt sie sich Hilfe bei Ted, einem ehemaligen Polizisten, dem etwas sehr Unschönes angehängt worden war, und der ebenfalls in diesem Ort an der australischen Ostküste gestrandet ist. Er ist pleite, sie hat das Geld der Koreanerin und so finden die beiden zusammen. Er will „richtig“ ermitteln, sie prescht unsinnig vor, es knirscht ständig zwischen den beiden.

Gegenspieler gibt es reichlich, doch sind sie auch Mörder? Denn ein Teil der Leiche wird gefunden, erneut Krokodilfutter, der Rest aber zeigt einen Schlag auf den Hinterkopf. Wer steckt dahinter? Die Firma, für die der Ermordete gearbeitet hat? Seine engste Mitarbeiterin? Die eifersüchtige Ehefrau? Ihre zwielichtigen Bekannten? Der Chef der Fluglinie, für die der Selbstmörder gearbeitet hat? Geht es um die Drogen oder die Firmengeheimnisse? Oder ist ein militanter Umweltschützer? Fragen über Fragen, die Stück für Stück in acht Folgen von je über 45 Minuten zunächst gestellt und dann später beantwortet werden.

Was diese Serie neben dem Plot, der detailreich aufgearbeitet wird, ausmacht sind u.a. die tollen Aufnahmen der australischen Wildnis, vorzugsweise Krokodile aber nicht nur. Zudem ändert Ted sich zunächst unmerklich, zum Ende hier sehr. Und Amanda kann sich schlussendlich ihrer Vergangenheit stellen, die gar nicht so schrecklich war, wie man es ihr eingeredet hatte. Angenehm: obwohl es im Rahmen von Amazon Freevee läuft, gibt es in jeder Folge nur eine kurze Werbeunterbrechung, damit kann man leben.

Ich starte jetzt mit Staffel 2 und mal schauen, wie sich Amanda und Ted ein halbes Jahr später schlagen.

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