UNIFIL – UN-Friedenstruppen, die Terroristen unterstützen?

Seit der Stationierung der UNIFIL-Truppen im Libanon nach dem Zweiten Libanonkrieg im Jahr 2006 war ihre Hauptaufgabe gemäß UN-Resolution 1701, die Kriegsparteien zu trennen, den Frieden zu wahren und sicherzustellen, dass die Hisbollah sich aus dem südlichen Libanon, südlich des Flusses Litani, zurückzieht. Außerdem sollte jeglicher Beschuss Israels unterbunden werden. Doch die Frage, die sich nach fast 18 Jahren immer drängender stellt: Haben diese Friedenstruppen ihre Aufgabe erfüllt? Oder sind sie zu einem Teil des Problems geworden?

Bereits während des Krieges 2006 kam es zu einem tragischen Vorfall, als eine UNIFIL-Einheit versehentlich von israelischen Truppen beschossen wurde. Diese Situation führte zu einem hektischen Rückzug der israelischen Armee aus der Region, was die Hisbollah geschickt ausnutzte. Seither hat die schiitische Terrorgruppe ihre Infrastruktur gezielt in die Nähe der UN-Stützpunkte verlagert. Tunnelnetzwerke, Raketenabschussrampen und Waffenlager – oft nur wenige Meter entfernt von den Positionen der UN-Truppen. Die Hisbollah verstand schnell, dass sie die UNIFIL als eine Art lebenden Schutzschild nutzen konnte, da Israel verständlicherweise davor zurückschreckte, Gebiete zu bombardieren, in denen UN-Soldaten stationiert waren.

UNIFIL, die Friedenstruppen der Vereinten Nationen, haben in den vergangenen 18 Jahren offensichtlich nicht geschafft, die Hisbollah daran zu hindern, sich wieder im südlichen Libanon zu etablieren und Israel regelmäßig zu beschießen. Tatsächlich haben sie nie ernsthafte Anstrengungen unternommen, dies zu tun.

Die Frage drängt sich auf: Was haben die UN-Truppen in diesen Jahren wirklich erreicht? Während der Hisbollah wiederholt gestattet wurde, ihre Raketen von direkt neben den UN-Posten abzuschießen, saßen die UN-Truppen oft in ihren Stützpunkten und wagten es nicht, ohne die „Genehmigung“ der Hisbollah Patrouillen durchzuführen.

Es gibt dokumentierte Berichte und bestätigte Informationen, dass die UNIFIL ihre Patrouillen von der Hisbollah genehmigen ließ. Ohne deren Erlaubnis wagten es die Friedenstruppen nicht, ihre Stützpunkte zu verlassen. Damit wurde die eigentliche Mission der UNIFIL – die Entwaffnung der Hisbollah und die Sicherung des Friedens – faktisch hinfällig. Stattdessen boten sie der Hisbollah eine willkommene Gelegenheit, sich hinter den Friedenstruppen zu verstecken und ihre militärischen Aktivitäten fortzusetzen.

Ein jüngster Vorfall, bei dem UNIFIL-Truppen während der israelischen Militäroperation im südlichen Libanon unter Beschuss gerieten, ist noch unklar. Wenn es sich um absichtlichen Beschuss durch die israelischen Streitkräfte handeln sollte, wäre dies zweifellos ein Kriegsverbrechen und müsste entsprechend verurteilt werden. Doch bis jetzt sind die genauen Umstände nicht geklärt. Es könnte auch sein, dass der Beschuss eine unbeabsichtigte Folge der israelischen Gegenmaßnahmen auf Hisbollah-Angriffe war. Videoaufnahmen zeigen beispielsweise, dass sich ein Hisbollah-Tunnelausgang nur 50 Meter von einem UNIFIL-Stützpunkt entfernt befindet. Auch Raketenabschüsse, die direkt von den Mauern der UN-Stützpunkte aus in Richtung israelische Truppen erfolgten, sind dokumentiert. Als Israel nach fast einem Jahr unaufhörlichen Raketenbeschusses durch die Hisbollah seine Operation im südlichen Libanon begann, bot die israelische Regierung den UNIFIL-Truppen an, sich zurückzuziehen, um nicht als menschliche Schutzschilde für die Hisbollah zu dienen. Dieses Angebot wurde jedoch von den UN-Truppen nicht angenommen. In dieser komplizierten und äußerst angespannten Situation sofort Israel absichtlichen Beschuss von UNIFIL-Truppen zu unterstellen, ohne die Details des Vorfalls zu kennen, ist nicht nur voreilig, sondern spielt auch der Hisbollah in die Hände. Solange die UN-Truppen im südlichen Libanon nichts gegen die Präsenz der Hisbollah unternehmen, bleibt der Kriegszustand de facto bestehen – und die Rolle der UNIFIL-Truppen muss zunehmend hinterfragt werden.

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