Amazon soll für diese an James-Bond angelehnte Agentenstory 300 Mio Dollar ausgegeben haben. Zumindest optisch, von den Schauplätzen her und der Action ist das durchaus glaubwürdig. Und, wie in jedem James Bond auch, ist der Inhalt sekundär und man darf nicht darüber nachdenken, denn sonst versinkt man in der Agonie der Ungereimtheiten und Unsinnigkeiten. Ich gebe nur ein Beispiel: In einer Rückblende wird der Einsatz einer Undercover-Agentin gezeigt, die es tatsächlich schafft, ein ganz wichtiges Teil gerade noch rechtzeitig zu stehlen, ein Teil mit dem man sich weltweit in jedem Staat in jede Infrastruktur hacken kann um Chaos zu stiften. So weit so gut.
ABER: wenn die Hersteller und die Technologie und die Auftraggeber das alles überlebt haben, warum bauen sie sich das Teil nicht noch einmal?
Die Serie lebt davon, dass man zwar anfangs klar weiß, wer für oder gegen wen ist, „Citadel“ sind die Guten, „Manticore“ die Bösen und so kommen sie auch ganz klar rüber. Dass sich das im Laufe der 6 Folgen etwas relativiert, ist schön, dass das aber entgegen jeder Logik passiert, ist wiederum ärgerlich.
Damit bleibt ein optisch ansprechender Thriller mit ordentlich Action, mit gewagten Kameraeinstellungen, mit abwechslungsreichen Locations und schönen Frauen, dazu kommen Verwicklungen ohne Ende. Hier sei die oben angeführte Undercover-Agentin noch einmal erwähnt, aber es würde zu weit führen, ihre Beziehungen zu den Protagonisten hier aufzudröseln. Schaut selbst und lasst euch überraschen und seid gnädig mit den vielen Logikbrüchen.
Es soll nicht nur eine Fortsetzung geben, sondern auch regionale Spin-Offs, was für ein weltweit operierendes Spionagenetzwerk wie Citadel ja durchaus Sinn macht. Lassen wir uns überraschen und vielleicht sind die 300 Mio $ ja auch inklusive dieser ganzen Zusatzteile gerechnet worden.
Ich fand die Serie sehr oberflächlich und unlogisch.