Jüdisches Kind in Wien wegen seiner Religion verprügelt

Ein 12-jähriger jüdischer Junge wurde an einer Mittelschule im 2. Bezirk gemobbt und am 21.10. verprügelt. Nur das Eingreifen von Passanten konnte offenbar schlimmeres verhindern.

Hier zunächst die offizielle Stellungnahme der Wiener Polizei auf oe24-Anfrage zu den Ereignissen: Demnach habe die Mutter „eines 12-Jährigen am 21.10.2025 gegen 15 Uhr die Polizeiinspektion Praterstern aufgesucht, um dort Anzeige zu erstatten. Ihr Sohn soll am selbigen Tag in der Schule Streit mit einem anderen Schüler gehabt haben. Als er sich gegen 11.40 Uhr auf den Weg Richtung Praterstern machte, soll ihn der derzeit unbekannte Schüler mehrmals mittels Schläge und Tritte attackiert haben. Im Bereich Praterstern soll ein zweiter Jugendlicher dazu gekommen sein und dieser soll den 12-Jährigen ebenso attackiert haben. Passanten sollen sich eingemischt haben, worauf die vermeintlich Tatverdächtigen flüchteten. Daheim angekommen soll die Mutter mit ihrem Sohn ins Krankenhaus gefahren sein. Die Ermittlungen durch die Beamten sind im Gange.“

oe24 sprach mit der Mutter des 12-Jährigen, der nach der Attacke mit Prellungen und Verletzungen am ganzen Körper 24 Stunden im Spital war und nicht zum ersten Mal wegen einer antisemitischen Attacke behandelt werden musste: „Während des Angriffs fielen ständig eindeutig antisemitische Drohungen. Einer der Peiniger schrie: ‚Du Jude, wenn du was sagst, erzähl ich allen, dass du Jude bist – dann wirst du sehen, was dir passiert‘ Die beiden Jugendlichen schlugen und traten dabei wiederholt auf meinen am Boden liegenden Sohn ein.“

Zuvor soll auch eine Mitschülerin den Jungen gewürgt haben. Der Junge erlitt dabei Verletzungen und musste eine Halskrause tragen. Ein Eingreifen der Lehrer oder der Direktion fand nicht statt. Offensichtlich war der Junge monatelangem Mobbing ausgesetzt. Dies geschah auch online. So wurde ein Foto des 12-Jährigen (der eine Klasse rückgestuft wurde, weil alle anderen zuvor um bis zu vier Jahre älter waren als er) ohne seine Zustimmung auf TikTok veröffentlicht, begleitet von sexualisierten Beleidigungen und Drohungen. Die Direktion der Schule soll auch hier nicht reagiert haben. Die Familie kritisiert, dass dem betroffenen Schüler der notwendige Schutz über längere Zeit verweigert wurde.

Bild: wikipedia – Mazzesinsel Wien – Jüdisches Leben in Wien – Wikipedia

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert