Kamingespräch der Bruderschaft St. Anna und St. Arbogast mit Pater Dr. Georg Fischer SJ am 10.11.2025

Kamingespräch der Bruderschaft St. Anna und St. Arbogast mit em. Univ. Prof. Dr. Georg Fischer SJ vom 10. November 2025 in Götzis

Anhand der zehn Worte, wie die mosaischen Gebote im Originaltext genannt werden, machte der aus Vorarlberg stammende, international anerkannte Alttestamentler und emeritierte Universitätsprofessor deutlich, welche Bedeutung der Bibel für die Menschheit zuzumessen ist.

So verwies er auf die universelle Geltung der darin enthaltenen Regeln für das friedliche Zusammenleben und die damit ermöglichte Freiheit der Menschen von Abhängigkeiten und Ängsten. Anstatt als Spielball den willkürlich handelnden und untereinander kämpfenden damals vorherrschenden Gottheiten des Alten Orients ausgeliefert zu sein, ermöglichte der Glaube an einen einzigen, zwar bildlos da unbegreiflich, aber dennoch den Schwachen zugeneigten und den Menschen Beziehung anbietenden, barmherzigen, aber auch gerechten und treuen, absolut guten Gott eine veränderte Lebenshaltung.

In den biblischen Schriften spiegeln sich Erfahrungen und Erlebnisse von Individuen und Gruppen mit der Gesellschaft und mit Gott. Deren Deutung und vor allem die Herausforderungen des Scheiterns und des Leidens ermöglichten eine andere Sicht auf unsere Existenz und deren tieferen Sinn. Das ist die Basis für die Grundwerte des Judentums und des daraus entstandenen Christentums als heute weltweit am weitesten verbreitete Religion. Auch die dadurch lange Zeit maßgeblich bestimmten bildenden Künste wie Malerei und Bildhauerei, aber auch Musik und Literatur als wichtige Bereiche trugen wesentlich zur Entwicklung und zum Selbstverständnis der abendländischen Kultur und Gesellschaft bei.

Nicht zuletzt haben die heute unabdingbaren Menschenrechte, Freiheit, Selbstbestimmung und Würde der Menschen ihren Ursprung in den Sozialgesetzen der jüdisch-christlichen Bibel. Auch der freie siebte Tag ist mit dem Sonntag gemäß Pater Georg eines der grössten Geschenke des Judentums an die Menschheit.

Er schloss mit der Frage warum heute so wenige Menschen dem wertvollsten Buch nicht mehr Zeit widmen. Ob dies beim anschließenden Austausch und einem Gläschen Bruderschaftswein auch ein Thema war?             

Text: Rainer Heinzle (300 Worte)

Foto: mit freundlicher Genehmigung BM Günter Vonblon

Foto: mit freundlicher Genehmigung BM Günter Vonblon

Foto: Autor

Rainer Heinzle

Mobiltelefon 0664 1057635

Bildungsreferent der Bruderschaft

St. Anna und St. Arbogast,

Hauptstr.15, 6840 Götzis.

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