Unter der Schirmherrschaft von Deutschlands Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und Bundesumweltministerin Steffi Lemke fand vom 30. November bis 01. Dezember 2023 in Berlin das sogenannte „Planetary Health Forum“ statt. Von TV-Mediziner Eckart von Hirschhausen, über Klimaaktivistin Luisa Neubauer, dem Klimaforscher Stefan Rahmstorf,bis zur Transformationsforscherin Maja Göpel war eine illustre Schar von Klimabewegten anwesend. Grundtenor war eine Panikmache vor dem Klimawandel und weiteren Pandemien.
Das Forum wird vom Bundesministerium für Gesundheit, der Stiftung Mercator, der GLS Bank, dem German Institute of Development and Sustainability (IDOS) und weiteren Organisationen finanziert. Ziel des Forums war es: Im Rahmen des Planetary Health Forums möchten wir kollaborativ ein „Memorandum für Gesundheit innerhalb planetarer Grenzen“ entwickeln. Das Memorandum soll einerseits der Verständigung zwischen Akteur:innen sowie als langfristige Orientierungshilfe dienen. Andererseits soll es die Möglichkeit bieten, individuelle Transformationspfade zu entwickeln und eine Signalwirkung in die Wissenschaft, Praxis und Politik entfachen. Aha. Muy bien.
Tenor war dann eine regelrechte Panikmache vor neuen Pandemien. Die Fachärztin für Öffentliches Gesundheitswesen, Ute Teichert, erklärte aufgrund des Klimawandels würden Zoonosen in Zukunft häufiger auftreten. Deshalb brauche es einen Hitzeschutzplan.
Klimaaktivistin Luisa Neubauer lieferte einen legendären Auftritt ab. Sie sei im 19. Stock eines in jeder Hinsicht menschenfeindlichen Hotelkomplexes bei „gefühlt 7000 Grad Celsius draußen. Dafür folgte dann ein shitstorm im Internet. Inhaltlich war sie auf der Linie der Veranstaltung und warnte es sei noch viel Arbeit zu tun, um die Krise zu bewältigen. Inwiefern ihre Anwesenheit in Dubai dafür hilfreich ist sei dahingestellt.
Die WHO war natürlich auch vertreten. Francesca Racioppi, Leiterin des WHO Regionalbüros für Europa und dem Europäischen Zentrum für Umwelt und Gesundheit. Sie forderte das Thema weiter zu pushen. Aber inwiefern pushen? Die Angst vor neuen Pandemien zu bündeln?
Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), forderte dazu: „Für die Gesundheit des Menschen dürfte künftig eine kluge Stadtquartiersplanung herausragende Bedeutung gewinnen – etwa, um Hitzestress als eine der gravierendsten Folgen der Klimakrise zu mildern. Der Gesundheitssektor selbst wird nicht umhinkommen, THG-Emissionen zu senken. Die von der DBU geförderte Entwicklung eines Klima-Rechners für Kliniken soll daher künftig bundesweit bei der CO2-Bilanzierung von Krankenhäusern helfen. Bereitgestellte Energieträger stehen dabei ebenso auf dem Prüfstand wie die Medikamentenherstellung sowie Produktion, Verpackung und Transporte von Hygienemitteln, medizinischem Verbrauchsmaterial und Lebensmitteln.“ Aha. Muy bien2.
Klarer wurde der Leiter des Forums, Dr. med. Martin Herrmann von KLUG e.V. Wenn die Politik ausfalle, etwa durch Wahlergebnisse wie in den Niederlanden, müsse man breite Bündnisse schließen um die Ziele zu erreichen. Bündnisse auch mit Pharmakonzernen. Die Agenda” zu beschleunigen – gemeint ist die Energiewende – sei auch ein Gesundheitsprojekt. Demokratische Prozesse scheinen dem Herrn dabei egal zu sein.
Influencer-Arzt Eckart von Hirschhausen betont dann die Gesundheitsgefahren durch den Klimawandel. Er veweist dabei auf tausende Hitzetote im Sommer 2023 in Deutschland. Schirmherr Lauterbach hatte ja vor dem Untergang Italiens in diesem Sommer gewarnt. Da passt die Panikmache von Hirschhausen perfekt dazu.
Die Biologin Claudia Hornberg von der Uni Bielefeld warnte dann vor Zoonosen. Zoonosen seien begünstigt durch die Zerstörung von Lebensräumen und der Übertragung von Nutztieren auf Menschen. Es kämen parasitologische, sowie mikrobiologische Gefahren auf uns zu. Neues Leitbild sei die „ökosalute Politik“. Gesundheit müsse demnach fortan in allen Politikbereichen eine Rolle spielen.
Tenor aller Referenten war das wir uns in einer interpandemischen Phase befinden. Also zwischen zwei Pandemien. Dies wurde dann noch als ein Fenster der Möglichkeiten bezeichnet. Damit man dann internationale Gesundheitsverträge neu aushandeln kann. Ereignisse, wo ein Erreger von einem Tier auf den Menschen überspringt – würden in den nächsten Jahrzehnten drastisch zunehmen, da der Mensch dem Tier den Lebensraum wegnehme, und sich der Lebensraum von Menschen und Wildtieren daher zunehmend überlappen würde. Weitere wichtige Gründe für die Zunahme von Pandemien seien (natürlich) der Klimawandel und die steigende Bevölkerungsdichte.
Dr. Remco van de Pas vom Centre for Planetary Health Policy (CPHP) konstatiert, COVID-19 hätte uns gelehrt, dass wir verwundbar seien und deswegen brauche es einen neuen Pandemievertrag. Und wieder folgt Panikmache. 58% aller Krankheiten würden in den nächsten 30 bis 40 Jahren zunehmen. Belege dafür liefert der Herr van de Pas jedoch nicht. Dafür betont er wie wichtig es sei das Deutschland den Pandemiefond der Weltbank finanziere. Darum geht es also.
Clare Wenham von der London School of Economics betont wie wichtig es sei das Thema Internationale Gesundheitsrichtlinien von der WHO auf die nächsthöhere Ebene der UN zu verlagern. Mit dem „Pandemic Treaty“ würden ein Prozess stattfinden, Gesundheitspolitik endlich global verbindlich zu verankern.
Damit dann kein Staat mehr aufgrund demokratischer Entscheidung der eigenen Bevölkerung eigene Entscheidungen treffen würde.
Titelbild: Luisa Neubauer Fotoquelle: Stefan Müller/wikipedia
Hitzetote funktionierte als Panikmache nicht, mal sehen was denen noch einfällt. Auf jeden Fall schön wenn dann mit der Angst wieder (STeuer)geld gemacht wird