„Die Berichte über die steigende Anzahl von Suspendierungen beweisen es: Die Belastung aller Beteiligter ist gewaltig, deshalb ist es absolut notwendig die Sozialarbeit an Schulen auszubauen. Außerdem benötigen die Schulen einen niederschwelligen Zugang zur schulischen Assistenz, die Lehrerinnen und Lehrer entlasten und auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen können“ verlangen Petra Voit, Sabrina Haid und Michael Saler vom Christlichen Lehrerverein Vorarlberg (CLV) „Pädagogische Konzepte gibt es bereits, aber es fehlt an den finanziellen Mitteln und dem Willen diese umzusetzen. Jetzt ist die Zeit reif, um diesen gesellschaftlichen Problemen frühzeitig entgegenzuwirken. Als erste Maßnahme könnten kurzfristig ‚Auszeitklassen‘ eingerichtet werden, die es den Schulen ermöglichen, rasch und wirksam zu reagieren!“
Suspendierungen sind im Schulalltag eine der letzten und drastischen Maßnahmen. Oft wird von einer Suspendierung aus den verschiedensten Gründen gerade noch abgesehen. Schulverweise sind jedoch nur die Spitze des Eisberges.
Dies möchte die Personalvertretung FCG der Pflichtschullehrerinnen und Lehrer zum Anlass nehmen, um die Forderung nach Schulsozialarbeit und schulischer Assistenz Nachdruck zu verleihen.
Bis es zu einer Suspendierung oder ähnlichen Maßnahmen kommt, geht diesen ein monatelanger Leidensweg voran. Ein Leidensweg, der sehr viele Menschen im schulischen Umfeld betrifft. Allen voran leiden die betroffenen Schülerinnen und Schüler. Denn einem derart auffälligen Verhalten liegt meist ein Auslöser zu Grunde. Sei es ein traumatisches Erlebnis, eine stetige Überforderung, erzieherisches Fehlverhalten oder aus medizinischen Gründen, etc. die Verfehlungen sind Hilferufe.
Die Situation ist jedoch nicht nur für die betroffene Person und deren Eltern prekär, sondern auch für die Mitschülerinnen und Mitschüler, die ausgeliefert, verängstigt oder emotional belastet sind. An einen effektiven Unterricht ist in dieser Zeit selbstverständlich nicht zu denken. Die Lehrpersonen sind in einer Ausnahmesituation und überfordert, denn sie sind größtenteils alleine gelassen und für alle Kinder in der Klasse verantwortlich.
Der Umgang mit drastischen Fehlverhalten geht weit über den schulischen Erziehungsauftrag hinaus. Betrifft dies einen Volksschullehrer – und massive Verhaltensauffälligkeiten kommen sehr häufig in der Primarstufe vor -, ist der Pädagoge dieser Situation den ganzen Tag, Woche für Woche ausgesetzt. Im Sekundarbereich werden die Verhaltensweisen drastischer und gewalttätiger. Dort setzen die Pädagogen ihre psychische und physische Gesundheit aufs Spiel.