Kristin (Toni Colette) hat einen mäßigen Job in einer Marketingfirma, ihre Ideen sind nicht willkommen, ihr Sohn zieht aus, weil er aufs College geht und ihr Mann betrügt sie am helllichten Tag im eigenen Haus. Was hält sie also noch?
Am anderen Ende der Welt in Italien sorgt eine blutige Familienfehde für zwei tote Oberhäupter der örtlichen Mafiaclans. Und Kristin, die keine Ahnung von den Geschäften ihres Großvaters hat, wird plötzlich und sehr zum Leidwesen ihres aufbrausenden Cousins zum neuen Oberhaupt der Familie Balbano. Sie will eigentlich nur endlich mal wieder guten Sex und Rom erkunden, Pasta und Gelati genießen, aber alle wollen ihr ans Leder.
So eine herrlich abgedrehte Komödie habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Da wird wild geballert, aber getroffen werden nur Randfiguren. Kristin mausert sich zur Winzerin und aus dem ungenießbaren Gesöff der Familie wird ein toller Wein. Sie engagiert sich für einen günstigen Medikamentenimport aus den USA für arme Familien und macht gute legale Geschäfte. Ihre beiden Leibwächter, die eher so wirken wie Laurel und Hardy, sind ihr treu ergeben und deutlich tougher als sie aussehen.
Eigentlich schaue ich bei allen Filmen und Serien immer stark auf die Logik, ob das, was da erzählt wird, irgendwie in sich stimmig ist. Hier gebe ich gerne zu, dass dieser Film komplett unlogisch ist und ich habe mich trotzdem amüsiert. Wenn man die Logik einfach gleich außer Acht lässt, dann sieht man eine spritzige Komödie, die vor neuen Einfällen strotzt, die mit viel Liebe zum Detail inszeniert wurde und teilweise ein atemberaubendes Tempo entwickelt. Um dann im rechten Moment wieder still zu werden. Würde man den Film ernst nehmen, dürfte er nicht FSK 16 sein, aber er ist in erster Linie eine Komödie.