Bollywood versucht sich am Horrorgenre

„The village“ auf Amazon Prime

Über 6 Folgen wird eine Horrorgeschichte über Verseuchung, Mutanten und grausame Blutopferrituale gespannt, die es mit Hollywood oder Südkorea aufnehmen soll. Dazu ganz kurz: Versuch gescheitert. Und das, obwohl auf den üblichen Bollywood-Kitsch mit Gesang und Tanz komplett verzichtet wurde.

Trotzdem kann man sich diese Serie ansehen, weil sie eben durch die andere Herkunft eine andere Sicht auf die agierenden Menschen wirft. Es gibt da den skrupellosen Geschäftsmann, der dringend die Proben aus einem ehemaligen Versuchslabor benötigt und dafür über Leichen geht, es gibt den Söldner, der diese Aktion mit seinem Team beschützen soll, es gibt dann eben dort die unbekannten Kreaturen, fast unbesiegbar, die die Eindringlinge fressen wollen, bis hierher also bekannt. Auch der Familienvater, der seine Frau und die kleine Tochter sucht, passt noch ins bekannte Schema. Doch die familiären Bande und gegenseitigen Abhängigkeiten zwischen den Monstern und den Helfern des Vaters mit dem ganzen Drumherum sind dann doch sehr indisch geprägt. Und der Schluss am Schluss, mehr oder weniger nach dem Schluss (ja, das gibt es in diesem Film wirklich!) ist doch überraschend und beängstigend.

Dass bei solchen Produktionen die Logik gerne mal versagt, muss man einfach akzeptieren.

Durch FSK 18 für 3 der 6 Folgen ist der Zuschauerkreis absolut korrekt beschränkt. Da wird eine Söldnerin schon mal der Länge nach in zwei Teile gerissen, also der Splattereffekt kommt hier nicht zu kurz. Für Horror ist gesorgt, Aktion, kaum ruhige Phasen, das geht schon ganz schön ab in den 6 Folgen, die so um die 40 Minuten lang sind. Und es dauert lange, bis sich die überlebenden Söldner und Wissenschaftler mit dem Familienvater und seinen Helfern treffen, um jetzt gemeinsam einen Ausweg zu finden, damit werden immer parallel zwei Geschichten erzählt.

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