Serie Mrs. Davis auf Amazon Prime
Was soll der Titel? Zunächst einmal ist er eher falsch als richtig, denn es gibt keine Nazis, aber: diese Nonne ist auf der Suche nach dem Heiligen Gral, und von daher stimmt der Titel dann doch, zumindest ein wenig.
Ein paar Einblicke in diese verrückte Geschichte: Die gläubige Ordensschwester Simone (Betty Gilpin) bekommt regelmäßig Aufträge von ihrem Mann, also von Jesus (genial gespielt von Andy McQueen), um Betrüger zu entlarven. Da kommt sie schon mal westerngleich auf einem Pferd angeritten. Einfach nur Erdbeeren ernten und daraus Marmelade machen, wie es der Orden hauptberuflich tut, reicht ihr nicht. Wenn sie sich konzentriert, steht sie vor Jesus in einem eher schäbigen Restaurant und er serviert ihr selbst zubereitetes Essen, man spricht miteinander, kuschelt auch mal, ein neuer Auftrag flattert herein und weg ist sie.
In der realen Welt gibt es inzwischen eine Superintelligenz, Mrs. Davis genannt, die dafür sorgt, dass es auf der Welt keinen Hunger, keine Kriege usw. gibt. Doch irgendwie ist das unglaubwürdig und so gibt es eine kleine verrückte Gruppe von Widerständlern, angeführt vom Ex von Simone, früher „Lizzy“. Und Wiley (Jake McDorman) will Mrs. Davis vernichten. Simone kann und soll ihm dabei helfen.
Mrs. Davis und der „Chef“ von Jesus wollen beide, dass Simone den Heiligen Gral findet. Beide wollen ihn zerstört sehen. Simone willigt gegenüber Mrs. Davis unter der Bedingung ein, dass sie sich danach abschaltet.
Verwirrend genug? Ja, bestimmt und ich war drauf und dran, nach drei Folgen die Serie zu beenden. Aber dann geschah das Wunder, die noch verrücktere Geschichte in Folge 4 brachte eine neue Dynamik ins Geschehen, dass ich meine Meinung änderte. Und so begleiten wir Wiley und Simone und viele andere durch die weite Welt, als wären wir wirklich in einer Version von James Bond oder eben Indiana Jones.
Die unglaublich überraschende Enthüllung, wer Mrs. Davis tatsächlich geschaffen hat und zu welchem Zweck, ist der absolute Hammer. Und die Bedeutung des heiligen Grals wird dabei schon ad absurdum geführt, doch mehr gespoilert wird nicht.
8 Folgen mit je gut 45 Minuten reinem Film sind gut angelegte Freizeit, wenn man sich auf das Spiel einlässt. Das wird bestimmt nicht jede/r tun. Wer es macht, wird nicht enttäuscht, wenn sich in den letzten Folgen ein Puzzleteil nach dem anderen einfügt.