Wer spielt hier falsch?

Buchrezension zu „Die Spiele“ von Stephan Schmidt, erscheint Mitte Februar

Die Ausgangslage: In Schanghai findet 2021 der IOC-Kongress statt, um über die Austragung der übernächsten Spiele zu entscheiden. Im Rennen sind 3 afrikanische Hauptstädte als gemeinsame Bewerbung gegen eine gemeinsame Bewerbung der EU.

Doch dann passiert ein Mord, der Vertreter von Mozambique wird tot in seinem Hotelzimmer gefunden, dringend tatverdächtig ein deutscher Journalist, der klar auf einem Videoclip beim Verlassen des Zimmers identifiziert werden kann. Doch er kann sich „an nichts“ erinnern. KO-Tropfen? Eine Mitarbeiterin des deutschen Konsulats hält den Kontakt und gerät dabei selbst immer tiefer in den Strudel der Ermittlungen. Denn auch sie hat etwas zu verbergen, nicht nur ihre Beziehung zu dem Journalisten. Die Wahrheit, was immer das in diesem Zusammenhang auch heißen mag, kommt in diesem Buch peu a peu ans Licht, immer neue Rückblenden aus der Zeit in Mozambique lassen ein Puzzleteil nach dem anderen ineinander fallen. Denn auch der Ermordete hatte eigene, ehrgeizige Pläne und eine Vergangenheit. Doch am Ende kommt es dann doch anders, nicht etwa ganz anders, sondern nur eben etwas anders.

Das Buch liest sich ausgesprochen gut, es zeigt eine klare Sicht auf das chinesische Denken von heute und die dortigen Verhältnisse. Der Autor lebt in Taiwan, ist also ganz dicht dran der chinesischen Wirklichkeit und insbesondere ihrer Denkweise. Etwas veröffentlichen, bevor es offiziell in China veröffentlicht wird? Undenkbar, das wird sanktioniert. Und dann wird hinterher die offizielle Timeline eben angepasst.

LESENSWERT

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