The Continental
Mini-Serie auf amazon prime
Die Grundidee der Serie in aller Kürze: In der Film-Trilogie über John Wick mit Keanu Reeves in der Titelrolle spielt das Hotel „Continental“ eine herausragende Rolle. Hier können sich Profikiller mal ausruhen, verarzten lassen, oder neu ausrüsten. Im Hotel gilt Tötungsverbot untereinander. Die mächtigsten Mafiabosse weltweit haben dieses Refugium geschaffen und Winston leitet es und sorgt für die Einhaltung der Regeln. Und diese Serie zeigt nun, wie Winston Chef dieses Hotels wurde.
Die Geschichte selbst: Mit einer bestimmten Münze erhält man den kostenlosen Zugang und alle Vorteile, die das Hotel zu bieten hat. Als ein Mitarbeiter die Prägepresse für diese Münze stiehlt, ist der Hotelmanagers -Mel Gibson als Cormac- wenig erfreut und bietet alles auf, um an diese Presse wieder heranzukommen. Es wird sogar der Bruder des Diebs, Winston (Colin Woodell) aus London entführt. Der hat seinen Bruder aber schon seit Jahren vollkommen aus den Augen verloren. Trotzdem finden sie sich wieder, raufen sich zusammen und versuchen, den Häschern von Cormac zu entkommen. Frankie wird dabei erschossen und jetzt sinnt Winston auf Rache. Aber wo hat Frankie die Presse versteckt? In der dritten finalen Folge kommt es zum gewaltigen Showdown im Continental.
Pros und Contras und Neutrales: Bei John Wick ist der Bodycount enorm und hier ist es genauso. Von daher passend, aber muss das sein? Eindeutig positiv ist das wenige, was in den Rückblenden gezeigt wird, weil es die Geschichte tatsächlich rund macht und nicht unnötig aufbläht oder verkompliziert. Dass die Logik -mal wieder!- zu kurz kommt, ist einfach nur schade. Den Bruder von Frankie spüren Cormacs Leute in London auf, entführen ihn und er, der jeden Kontakt zu seinem Bruder verloren hat, findet ihn ruckzuck. Das passt nicht. Und mal ganz ehrlich – mit einer einzigen Münze kann man so eine Prägepresse auch wieder nachbauen. Das könnte jeder, der so eine Münze hat, und offenbar haben sehr viele so eine. Und warum soll dieses Hotel, dessen Zweck ja oben beschrieben wurde, ständig einige Dutzend Gäste haben? Das ist schon etwas blöd. Doch zum Glück gibt es auch Highlights in dieser Reihe. Mel Gibson als Cormac ist eine geniale Besetzung. Die Geschichte, mit der Winston Macy (Zainab Jah) zur Mitarbeit überredet, geht unter die Haut. Wie der Scharfschütze Jenkins (Ray McKinnon) mit der überraschend in ihrer Wohnung auftauchenden Patricia (Tamzin Griffin) umgeht, ist ganz großes Kino, eine tolle Drehbuchidee. Und über allem steht der unglaubliche Soundtrack, bestehend aus jeder Menge Pop-Klassikern. Und womit könnte es besser enden, als mit „New York Groove“. Da schmeißt du dich weg! Eine halbe Stunde lang Gemetzel, ein wenig Ruhe nach dem Sturm und dann dieser Ausklang.
Man muss John Wick nicht mögen, um diese drei Teile mit ihren fast 4 Stunden anzuschauen, aber es hilft.